Tierarztpraxis Haveldüne
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Mein Hund / meine Katze hat einen Tumor
Neoplasien und Co.
Ein „Tumor“ kann aus vielen Gründen entstehen und muss nicht unbedingt ein Anzeichen für Krebs darstellen. Das Wort Tumor beschreibt im medizinischen Sinne nämlich nur eine „Schwellung“ oder „Wucherung“. Wenn man sich den Kopf stößt und an der Stirn danach eine dicke Beule erscheint, ist es also medizinisch völlig korrekt, auch hier von einem „Tumor“ zu sprechen.
Als Ursache für eine Schwellung oder einen Knoten, der in oder unter der Haut zu fühlen ist, kommen also neben einer gefürchteten Krebserkrankung auch weniger gravierende Ursachen wie Abszesse (mit Eiter gefüllte Hohlräume, oft bei Freigängerkatzen nach einem Kampf), lokale Reaktionen auf Insektenstiche oder vergrößerte Lymphknoten in Frage, um nur einige zu nennen. Dennoch kann niemals ausgeschlossen werden, dass der Knoten nicht doch ein echter Krebstumor ist, der in vielen Fällen schnell und aggressiv behandelt werden sollte, um das Leben des Tieres nicht zu gefährden. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, grundsätzlich alle „Knubbel“ abzuklären.
Wie wird die Schwellung bei meiner Katzen oder meinem Hund untersucht?
Leider kann nur ein erfahrender Pathologe mit einem guten Mikroskop wirklich gesicherte Aussagen über die Dignität (Gut- oder Bösartigkeit) eines Tumors treffen. Es hilft alles nichts: ein paar Zellen oder besser noch ein kleines Stück Gewebe müssen unters Mikroskop. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten:
Die Feinnadelaspiration (FNA): Die Entnahme einiger weniger Zellen erfolgt mithilfe einer dünnen Kanüle von unter einem Millimeter Durchmesser. Die Zellen werden sodann auf einen Objektträger ausgebracht, gefärbt und an ein spezialisiertes Labor eingeschickt. Vorteile: Die FNA kann in lokaler Betäubung erfolgen, die Katze / der Hund muss nicht in Narkose gelegt werden und kann sofort wieder nach Hause. Großer Nachteil: Nur in 60-70% der Feinnadelaspirationen sind die Ergebnisse aussagekräftig. In der Regel erbitten sich die Pathologen ein größeres Stück des auffälligen Gewebes zur Begutachtung, also eine
Biopsie: Die Entnahme eines mehrere Millimeter bis Zentimeter großen Teilstückes des Tumors. Vorteil: in über 95% der Fälle ist mit einem zusammenhängendem Gewebestück eine sichere Diagnose möglich. Nachteil: Der Eingriff muss aufgrund seiner Schmerzhaftigkeit häufig unter Teil- oder Vollnarkose durchgeführt werden.
Totalexzision: Hier wird ein auffälliger Tumor ohne vorherige Abklärung in Vollnarkose entfernt und vollständig eingeschickt, um eine zweite OP zu vermeiden und die Abklärung des Tumors mit der Entfernung desselben zu verbinden.
Welche Art der Abklärung die Sinnvollste ist, hängt von vielen äußeren Faktoren ab und wird bei jedem Einzelfall zusammen mit Ihren Wünschen bestimmt. Beispielsweise ist es bei einem älteren Hund mit bekannten Herzproblemen eventuell nicht mehr möglich, eine Vollnarkose zu verantworten, so dass nur die FNA als Diagnostikum der Wahl verbleibt. Andere Tumorarten wie der Brustkrebs bei der unkastrierten Hündin sind jedoch so typisch und charakteristisch, dass nur die Totalexzision anzuraten ist, da eine vorherige Abklärung unterbleiben kann.